13.09.2015
Wanderung vom Furtlepass über den Bernhardus, zur Falkenhöhle und zum Himmelreich
Am Sonntag trafen sich 15 Wanderfreunde am Furtlepass (630m), der sich zwischen Degenfeld und Weiler in den Bergen befindet. Hier ist die Wasserscheide von Fils und Rems. Die Bächlein Richtung Degenfeld fließen zur Lauter und dann in die Fils, die auf der Weiler Seite in die Rems. Einige Höhenmeter waren hier zwar bereits getan, allerdings ging es bis zum Bernhardusplateau (775m) doch noch für einige „ordentlich“ bergauf. Beim Kreuz neben der Bernharduskapelle (hier soll früher eine Steinstatue des Hl. Bernhard gestanden haben, die ein Degginger Bildhauer schuf), legten wir bereits die erste Rast ein. Hier gab es etwas Süßes und ein Starterwässerle. An der Kapelle berichtete ich der Gruppe, dass sich hier von 1733-1809 eine barocke Wallfahrtskirche befand, die General Freiherr Gaudenz von Rechberg als Nachfolgebau einer Holzkapelle errichten ließ.
In der Kapelle befand sich bereits eine Holzfigur des hl. Bernhard von Clairvaux. Wer zu ihr betete erhoffte sich wundertätige Heilung. Diese Figur befindet sich seit 1806 in der Wallfahrtskirche auf dem Hohen Rechberg. Die Verlegung der Wallfahrt beantragte Maximilian Emanuel von Rechberg, weil er die Pfarrei aus finanziellen Gründen nicht mehr halten konnte. Die Kirche, 1 Gasthaus, 2 Wohnhäuser und einige Nebengebäude wurden 1809 komplett abgetragen, das Kirchenmobiliar versteigert. 1880 ließ Graf Otto von Rechberg eine Kapelle an der Stelle des früheren Hochaltars erbauen. Seit dem 20. August 1880 finden hier jährlich wieder Wallfahrten statt, zu der tausende Pilger kommen. Noch heute ist sie samt den umliegenden Ländereien im Besitz der gräflichen Familie, die ihren Sitz in Donzdorf hat. Nun ging es eben weiter durch den Wald bis zur Falkenhöhle. In dieser wurde 1529 ein Pfarrer angekettet. Für ihn wurde ein hohes Lösegeld gefordert. Ein Mann aus Weiler sollte ihm derweil täglich Essen und Trinken bringen. Dieser hielt sich nicht daran und so musste der arme Pfarrer jämmerlich verhungern und verdursten. Der Strauchdieb wurde später gefasst und durch Rädern zum Tode verurteilt. Einige mutige stiegen die Leiter in die Höhle hinab und sahen sich den Schauplatz genauer an. Die Höhle ist ca. 90m lang. Es befinden sich ein paar Tropfsteine darin. Auf dem Weg zum Naturfreundhaus (638m) im Himmelreich kamen wir an vielen Grenzsteinen, die zum Teil aus dem 17. Jahrhundert waren vorbei.
Im Himmelreich angekommen stellten sich dann schnell Hunger und Durst ein. Diese wurden jedoch durch Mitglieder und Freunde der Naturfreunde gut gestillt. Nach ausgiebiger Rast an diesem schönen Flecken machten wir uns auf den Rückweg, der uns unterhalb des Bargauer Horns und anschließend wieder auf die Hochfläche des Bernhardus zurück zum Parkplatz führte. Den Abschluss machten wir im Gasthaus Linde in Weißenstein. Die Führung hatten mein Mann Bernd und ich.
gez. Silvia Loos